Logopädie im mehrsprachigen Kontext

Kinder beginnen schon recht früh in der Entwicklung zu kommunizieren und erwerben nach und nach die Fähigkeit zu sprechen. Dabei sind einige Kinder schon von Geburt an mit nicht nur einer Sprache, sondern gleich mit zwei oder mehreren Sprachen, in Kontakt. Andere Kinder wachsen z.B. durch einen Umzug im Verlauf ihrer Kindheit mit mindestens einer weiteren Sprache auf.

Egal ob einsprachig oder mehrsprachig lernen die meisten Kinder ohne große Auffälligkeiten und scheinbar ohne großen Aufwand, mit viel Freude am Ausprobieren und Kommunizieren, gut zu sprechen. Es kann aber vorkommen, dass etwas Unterstützung gebraucht wird. Das ist der Fall, wenn ein oder mehrere Laute verändert werden, das Kind mit dem Sprachverständnis Probleme hat, der Wortschatz eingeschränkt ist oder die Grammatik irgendwie auffällig ist.

Aber ab wann sollte ein Logopäde/eine Logopädin kontaktiert werden oder wann reicht weitere Sprachförderung? Eine Grundregel im Kontext von Mehrsprachigkeit ist hier: Wenn das Sprachverständnis, der Wortschatz, die Grammatik in allen Sprachen auffällt und/oder eine veränderte Aussprache von Lauten noch mit 4;5 Jahren besteht (Ausnahmen sind die Laute /sch/ und /s/ die dürfen etwas später gekonnt werden), dann ist es an der Zeit einen Experten/eine Expertin aufzusuchen. Hier wird dann mit viel Spaß und spielerisch diagnostiziert, ob Logopädie notwendig ist.

Wenn die Landessprache noch nicht ausreichend gesprochen wird oder deutsch die Familiensprache ist, ist es sinnvoll Logopädie in deutscher Sprache durchzuführen. Die Telemedizin, also die Diagnostik und Therapie mittels digitaler Hilfsmittel, hat sich als Alternative zur Präsenzsitzungen auch in der logopädischen Therapie etabliert.

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